Die HEG hat im Herbst 2023 die einmalige Chance erhalten, sich an einem in der Umsetzung bereits weit fortgeschrittenen Windprojekt zu beteiligen: Auf dem Taubenkopf, einem Seitenhang des Schauinsland in Freiburg, errichtet die Ökostromgruppe Freiburg zwei Windenergie-Anlagen.
Mit einem voraussichtlichen Jahresertrag von 18,5 Mio. Kilowattstunden können mehr als 5.500 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Die CO2-Einsparung beträgt über 18.000 Tonnen pro Jahr. Der Strom wird im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes eingespeist und erhält über 20 Jahre lang einen festen Preis pro Kilowattstunde. Anschließend kann der erzeugte Strom z.B. an einen Ökostrom-Versorger verkauft werden. Die Refinanzierung der Investitionskosten kann somit gut prognostiziert werden.
Projektfortschritt
Die Flächen, auf denen die Windräder errichtet werden sollen, gehören der Stadt Freiburg. Pachtverträge mit der Stadt wurden abgeschlossen. Vom Netzbetreiber liegt eine Zusage für den Netzanschluss vor. Für die Leitungstrassen liegen alle Pachtverträge vor, die meisten Flächen sind ebenfalls im Besitz der Stadt Freiburg. Auch die Pachtverträge über Ausgleichsflächen sind mit verschiedenen Akteuren abgeschlossen.
Die notwendigen Genehmigungen – BImSchG, Waldumwandlung, Rodung – liegen ebenfalls vor. Die notwendigen Flächen wurden zum größten Teil bereits gerodet, im Herbst 2023 wurden Wege gebaut und die Fundamente für die Anlagen gegossen. Die Türme der Windräder wurden im Sommer 2024 gebaut und die Flügel im Herbst montiert. Bis Ende 2024 wurden die Anlagen fertig gebaut und in Betrieb genommen sowie der Trafo abgenommen. Die Inbetriebnahme hat sich auf Anfang 2025 verzögert, weil aufgrund des Netzbetreibers ein letztes Stück Kabel fehlt.
Die kaufmännische Betriebsführung wird von der Ökostromgruppe Freiburg übernommen.
Technische Daten
Auf dem Taubenkopf werden zwei Windkraftanlagen der Firma Enercon errichtet:
- Anlagentyp E-138 EP3 E3 mit 4,26 MW, 160 m Nabenhöhe, 138 m Rotordurchmesser, 229 m Gesamthöhe
- Anlagentyp E-160 EP5 E3 mit 5,56 MW, 166 m Nabenhöhe, 160 m Rotordurchmesser, 246,5 m Gesamthöhe
Die Beteiligung der HEG
Zur Finanzierung des Projekts hat die Ökostromgruppe befreundeten Energiegenossenschaften in bewährter Weise Nachrangdarlehen angeboten. Aufsichtsrat und Vorstand der HEG haben gemeinsam entschieden, sich mit einem Darlehen in Höhe von 1.000.000 € zu beteiligen. Das Darlehen hat eine Verzinsung von mindestens 4 % pro Jahr und steigt auf bis zu 7 %, wenn die Betreibergesellschaft Gewinne macht – womit laut Finanzplan ab 2025 gerechnet werden kann.
Gleichzeitig konnten wir erreichen, dass die HEG 15 % der Kommanditanteile an der Betreibergesellschaft erwerben darf. Auf die Kommanditanteile sind über die Laufzeit Ausschüttungen vorgesehen. Die Beteiligung an dem Windprojekt ist damit eine sehr gute Investition für die Heidelberger Energiegenossenschaft. Wir bringen den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran und generieren gleichzeitig Einnahmen für unsere Genossenschaft, um weitere Projekte entwickeln und umsetzen zu können.
Die Beteiligung an dem Projekt erfolgt zunächst vorwiegend aus kurzfristigen Bankdarlehen. Diese möchten wir bis 2025 durch Mitgliederfinanzierung ablösen. Wir freuen uns deshalb sehr, wenn Sie uns bei der Finanzierung unterstützen:
Über die Ökostromgruppe Freiburg
Die Ökostromgruppe ist seit 1994 in der Projektierung von Windanlagen im Südschwarzwald aktiv und hat diese Projekte schon immer unter Beteiligung von Bürger:innen umgesetzt. Sie betreibt inzwischen 150 PV-Anlagen, 7 Wasserkraftanlagen und 35 Windanlagen im Südschwarzwald. An den verbundenen Gesellschaften sind etwa 2.200 Anteilseigner:innen beteiligt (Stand 2024).
Mit der Ökostromgruppe Freiburg haben wir bereits das Windprojekt „Rotzeleck“ erfolgreich umgesetzt. Daraus ergab sich für unsere Genossenschaft auch die Möglichkeit, sich nun beim Projekt Taubenkopf einzubringen.